25. Fortbildungsseminar Tragwerksplanung in der Stadthalle Friedberg (Hessen) am 27.09.2011
Jubiläum: 25 Jahre Fortbildungsseminar Tragwerksplanung
2011 konnten wir ein Jubiläum feiern: Am 27. September fand zum 25. Mal das Fortbildungsseminar Tragwerksplanung in Friedberg/Hessen statt. Gemeinsame Veranstalter dieser Fortbildungsreihe sind die Vereinigung der Prüfingenieure für Baustatik in Hessen e.V. (VPI Hessen), die Ingenieurkammer Hessen (IngKH) und das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL). Neben dem Seminar erhielt auch die gewachsene Fachausstellung regen Zulauf.
Die Veranstaltung wurde wie in den vergangenen Jahren von Baudirektor Dr.-Ing. Dieter Pohlmann vom HMWVL eröffnet. Das Grußwort der Ingenieurkammer Hessen richtete der Vorsitzende des VPI und Mitglied im Vorstand der IngKH Dr.-Ing. Ulrich Deutsch an die rund 750 Teilnehmer.
Der erste Vortrag von Dr.-Ing. Oliver Geibig und Dr.-Ing. Holger Basche, Unternehmen Hilti, befasste sich mit den „Neuen europäischen Bemessungsverfahren in der Befestigungstechnik am Beispiel von Ankerschienen.“ Im Fokus standen die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Veränderungen im Zulassungswesen und der Berechnungsmethodik, außerdem stellten die Referenten eine neue Generation von Ankerschienen vor.
Die nächste Präsentation mit dem Titel „Inside-Insight – neue Möglichkeiten in der Detektionstechnik am Bau“ hielt Dipl.-Ing. Torben Kaben, ebenfalls Hilti. Darin verglich der Referent Magnetfeldinduktion und Impulsradar für eine zerstörungsfreie Prüfung von Stahlbetonbauteilen.
Anschließend sprach Dipl.-Ing. Robert Welter von S&P Clever Reinforcement in seinem Vortrag „Faserverstärkte Kunststoffe für die Tragwerksverstärkung“ über die Verstärkung von Stahlbeton mit CFK-Lamellen und deren fehlerfreie und wirtschaftliche Bemessung. Die Darstellung der Grundlagen wurde mit Referenzbeispielen ergänzt.
Nach einer kurzen Kaffeepause gab Dipl.-jur. Bernd Mikosch, Unit Versichtungsmakler GmbH, einen Überblick über die aktuellen Fragestellungen im Bereich „Haftung und Versicherungsschutz“.
Das Vormittagsprogramm wurde abgerundet durch den Vortrag von Dipl.-Ing Martin Zeumer von der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur über „Das Plus-Energie-Haus – Hintergründe, Besonderheiten und Erkenntnisse für die Praxis“. Wie die „Generation X Haus“ künftig aussehen wird, bot in der Mittagspause weiteren Gesprächsstoff.
Petrus hatte es gut gemeint und so verbrachten die meisten Teilnehmer die Mittagspause bei angenehmen Temperaturen im Freien. Die Veranstalter boten auch 2011 eine kostenfreie Verpflegung: Neben Erbseneintopf mit Wienerle und Baguette wurden Chinanudeln gereicht, die reißenden Absatz fanden.
Das Nachmittagsprogramm startete mit einem Beitrag von Burkhard Thomann über die „Beweissicherung im Vorfeld einer Baumaßnahme“. Wie wichtig diese ist, zeigte sich auch in dem anschließenden Bericht über „Komplexe Baugrund- und Grundwasserverhältnisse beim Stadtarchiv Köln“. Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach vom Institut und Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt fasste die wichtigsten Eckdaten des Bauprojekts zusammen, in dessen Verlauf es im März 2009 zum Einsturz des Stadtarchivs Köln gekommen war. Zwei Personen waren damals ums Leben gekommen.
Nach der Kaffeepause stand dann die HBV-Bauweise im Mittelpunkt: Prof. Dr.-Ing. Leander Bathon von der Hochschule RheinMain gab einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen bei „Holz-Beton-Verbundkonstruktionen – Von Altbaudecken bis hin zu Schwerlastbrücken“. Diese Bauweise stand in den letzten Jahren im Fokus der Forschung.
Danach boten Adrian Ave und Detlev Jeschke von der ID-netsolutions GmbH Informationen für eine effektive Dokumentenverwaltung in ihrer Präsentation „Bauarchive oder Archive bauen – das papierlose Ingenieurbüro, Archivierung für die Zukunft“.
Die „Berichte zu Schadensfällen“ von Prof. Dr.-Ing. Steffen Kind von der Ingenieurkammer Hessen, Fachgruppe Bau Wiesbaden, komplettierten das Programm. Die umfassend dargestellten Folgen der „Fehler aus dem Prüfalltag“ erinnerten alle Teilnehmer nochmals eindrucksvoll an ihre Verantwortung.
In seinem Schlusswort dankte Dr.-Ing. Ulrich Deutsch vom VPI dem Publikum für die Teilnahme und die angeregten Diskussionen: „Wir freuen uns darauf, Sie nächstes Jahr wieder begrüßen zu dürfen.“
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